Auf zum Bundesjugendvergleichsfliegen hieß es für uns Brandenburger Piloten am Donnerstag, dem 26. September 2019.: Jasper Seemann vom FSV Stölln/Rhinow (1. Platz beim Landesjugendvergleichsfliegen in Kyritz), Matti Ewert vom FC Strausberg (2. Platz) und Lina Dehmlow vom FK Brandenburg (3. Platz).
Beim Bundesvergleich treten die jeweils drei besten jungen Piloten bis 25 Jahre aus allen Bundesländern zum Wettkampf an und messen ihre fliegerischen Fertigkeiten. Als Wertung werden Fehlerpunkte vergeben; der Pilot mit der geringsten Anzahl von Punkten gewinnt.
Das diesjährige Bundesjugendvergleichsfliegen wurde vom Haus der Luftsportjugend in Laucha ausgetragen. Der Flugplatz liegt wunderschön auf einem riesigen Plateau an einem Hang. Als die Reise begann, war ich entsprechend aufgeregt, denn es sollte mein erstes Bundesjugendvergleichsfliegen werden. Die 270 km von Berlin legten wir zum großen Teil im Schritttempo zurück und benötigten stolze fünf Stunden dafür. Endlich angekommen – es war bereits 21 Uhr –, bezogen wir unsere Zimmer und bekamen noch eine warme Erbsensuppe.
Der Freitag begann mit schlechtem Wetter, aber einem leckeren Frühstück. Vorhergesagt waren Schichtbewölkung und Regenschauer. Die Prognose sollte Recht behalten. Deshalb begannen wir erst gegen 14 Uhr mit dem Flugbetrieb. Zu einem Preis von 5 € je Start absolvierte ich den Einweisungsflug und drei Trainingsflüge auf unserer DG-300. Der Flugplatz Laucha liegt landschaftlich sehr ansprechend an einem Hang, der den Blick auf die Stadt Laucha freigibt. So boten die Flüge auch immer einen gewissen ästhetischen Aspekt. Am Ende des Tages befestigten wir die Flugzeuge und nahmen am Eröffnungsbriefing teil.
Der Samstag begann für uns sehr früh. Das morgendliche Aufrüsten haben wir uns durch das abendliche Abstellen der Flugzeuge auf dem Flugfeld erspart; dennoch mussten wir gegen sechs Uhr in der Frühe aufstehen. Die Aufregung vor diesem Wertungstag war unter uns Piloten deutlich zu spüren und verlieh dem kalten Morgen eine besondere Stimmung. Der erste Start ging um acht Uhr raus. Aufgrund meiner hinteren Startnummer konnten wir die Flüge der anderen Piloten gespannt beobachten und Rückschlüsse auf die Wetterbedingungen in der Luft ziehen. Für Samstag waren Böen bis zu ca. 50 km/h angesagt – alles andere als ideal!
Diesen Wind bekamen wir dann auch in der Luft zu spüren, der das saubere Fliegen der Übungen deutlich erschwerte. Dennoch flogen wir drei Brandenburger ohne größere Patzer. Aber bei meiner zweiten Landung gab es dann doch ein wenig Aufregung, denn der Pirat hinter mir hatte seine Übung deutlich schneller absolviert als ich, womit wir sehr nah im Endanflug zusammen waren. Ich als vorderer Pilot wurde angewiesen, aus der Bahn zu rollen. Das gelang ohne Schwierigkeit. Daraufhin witzelten wir über den Flughafen „Laucha International“.
Aufgrund des inzwischen noch stärkeren Windes und einigen Regenschauern wurde der dritte Wertungsflug abgesagt. Stattdessen wurden wir in Theorie getestet – mit Fragen der „großen Theorie“. Nachdem wir die Flugzeuge abgerüstet und Abendbrot gegessen hatten, hieß es endlich: Feiern bis zum Morgengrauen!
Die Siegerehrung fand am Sonntagvormittag statt. Noch leicht angeschlagen vom Vorabend, hörten wir den angereisten Persönlichkeiten zu. Unter ihnen war auch der Minister für Inneres in Sachsen-Anhalt Holger Stahlknecht. Danach wurden die Platzierungen verkündet und die Sieger der 41 Teilnehmer gekürt. Lina erreichte als beste Frau den 8. Platz (23,7 Pkt.), ein sehr gutes Ergebnis – herzlichen Glückwunsch! Ich fand mich mit 27,3 Punkten auf Platz 14 wieder, womit ich ebenfalls zufrieden bin. Jasper Seemann wurde 31. mit 34,7 Punkten. Gewonnen hat David Goergen (17,7 Pkt.) vor Tom Everwin (19,7 Pkt., beide Rheinland-Pfalz) und Raphael Lütke (20,0 Pkt., Niedersachsen). Die Länderwertung entschied Niedersachsen für sich – wir Brandenburger errangen Platz fünf. Gegen Mittag haben wir dann zusammengepackt und traten die Rückreise an. Mein Dank gilt besonders unseren Helfern, die das erlebnisreiche Wochenende für uns Piloten überhaupt erst ermöglichten!
Matti Ewert
DG-300 mit Team BB - 2019 BJVF Laucha - Foto Lemke
Matti Ewert in der DG-300 und mit Helfern aus dem Brandenburger Team